Tag der offenen Tür zum Abschluss der Feierlichkeiten

Tag der offenen Tür bei der Bergwacht Grassau
Tag der offenen Tür bei der Bergwacht Grassau

Während in der interssanten Ausstellung zum 90-jährigen Jubiläum der Bergwacht Grassau in erster Linie die Vergangenheit beleuchtet wurde, stand beim Tag der offenen Tür die Bergwacht in der jetzigen Zeit im Mittelpunkt. Präsentiert wurden Einsatzfahrzeuge und Geräte, Kletterturm und Schulungsraum. Zudem gab es viele Informationen über Einsatzgebiet, Einsatzmöglichkeiten und Ausbildung.

Bereitschaftsleiter Martin Plenk informierte, dass derzeit 22 Aktive und neun Bergwachtanwärter zur Grassauer Bergwacht zählen. Im Bergwachts-Zuhause an der Staffenstraße trifft sich die Mannschaft zu Fortbildungsmaßnahmen und zur Einsatzbesprechung. Plenk erklärte, dass die Bergwacht über drei Fahrzeuge verfügt. Das wichtigste sei das Einsatzfahrzeug, gewissermaßen ein Rettungswagen fürs Gelände. Mit diesem Geländewagen können Personen geborgen, abtransportiert und auch versorgt werden. Zudem sei dieses Fahrzeug wassergängig und könne Tiefen bis zu einem Meter überwinden. Ein weiteres wichtiges Fahrzeug ist das Quad. Dieses lässt sich auch im unwegsamen Gelände sicher führen und wird meist vorweggeschickt. Der Mannschaftswagen schließlich transportiert die Bergretter aber auch wichtiges Gerät.

25 bis 30 Einsätze hat die Bergwacht pro Jahr zu bewältigen. "Gott sei Dank sind es oftmals keine schweren Einsätze", sagt Plenk und informiert, dass meist Personen nach kleineren Unfällen, Stürzen oder Schwächeanfällen gerettet werden.

Mit der umfangreichen Ausbildung sind die Bergretter bestens auf alle Evantualitäten vorberetet. Wie Plenk erklärte, dauert eine Ausbildung zwischen zwei und fünf Jahren und es sind mehrere Module zu durchlaufen.

Geprägt sei man von einem starken Teamgeist und wertvollem Vertauen zueinander, betonte er. Auch an Nachwuchs mangelt es den Bergrettern nicht, sind derzeit doch neun Anwärter in Ausbildung. Die Ausbildung umfasst jedoch nicht das Erlernen des Skifahrens oder des Klettern, dies seien Voraussetzungen, die die Anwärter bereits mitbringen sollen. Ein wichtiger Baustein in der Ausbildung sei neben der medizinischen Ausbildung auch der Naturschutz, so Plenk.

Besonders stolz ist die Grassauer Bergwacht auf die erst 2018 gegründete Jugendgruppe mit derzeit 35 Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 16 Jahren. Sepp Rier kümmert sich um den jüngsten Nachwuchs und bereitet diesen auf die Arbeit der Bergwacht spielerisch vor. "Uns geht es auch darum den Jugendlichen das Ehrenamt näher zu bringen. Vielleicht engagieren sich die Jugendlichen, die sich später nicht für die Bergwacht entscheiden, in anderen Vereinen", sagte er.

Das Ehrenamt hat ohnehin in der Bergwacht sehr große Bedeutung, denn die Bergretter sind ehrenamtlich, aus Nächstenliebe unterwegs und einsatzbereit. Die Kameradschaft wird mit Ausflügen, Bergmessen und Schafkopfturnieren gepflegt.

Auffällig ist auch die kameradschaftliche Verbindung der Bergwachten in der Region. Plenk hob die gute Zusammenarbeit mit den fünf Bergwachten der Region hervor. Dadurch sei auch ein stete Einsatzbereitschaft gewährleistet. So kamen am Tag der offenen Tür auch Vertreter der Nachbarwachten vorbei.

Zahrleiche Besucher
Zahrleiche Besucher

Ebenso zeigte die Bergwacht Bayern Region Chiemgau ihre neueste Drohne zur Bergrettung und erklärte die Funktionsweise der mit Wärmebildkarmera ausgestatteten Drohne. Ebenso interessant waren die Teleskopferngläser, die das Bild direkt auf den Monitor übertragen. Bei Großschadensmeldungen und beim Einsatz mehrerer Bergwachten übernehmen die Bergretter der Bergwacht Chiemgau die Koordinierung.

Flying Fox vom BRK-Gebäude
Flying Fox vom BRK-Gebäude

Für die Kinder bot die Grassauer Bergwacht an dem Tag eine Abseilaktion vom BRK Gebäude zum Bergwachtgebäude. Um das leiblich Wohl der Gäste kümmerte sich die Bergwacht mit Kaffee und Kuchen.

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